Welche Trauma-Folgen gibt es?

Trauma-Folgen können sich auf verschiedene Arten zeigen.
Wir haben Gefühle und Körper-Empfindungen aufgeschrieben,
die mit einem Trauma zu tun haben können.
Menschen können diese Gefühle
und Körper-Empfindungen aber auch ohne Trauma haben.

Das heißt:
Nur, weil ich zum Beispiel öfter sehr wütend bin,
muss ich kein Trauma erlebt haben.
Aber:
Gefühle und Körper-Empfindungen,
die sehr heftig sind,
können eine Trauma-Folge sein.Trauma-Folgen gibt es in verschiedenen Bereichen:

Bei Gefühlen, Gedanken, im Körper oder auch im Verhalten.

Hier sind Beispiele für Trauma-Folgen bei Gefühlen

Angst

Zum Beispiel:

  • Angst, die Person wieder zu sehen,
    die mir Gewalt angetan hat.
  • Angst vor Personen,
    die der Person ähnlich sehen,
    die mir Gewalt angetan hat.
  • Angst, wenn mich jemand auf der Straße
    seltsam anschaut.

Unten sehen Sie den Link zum Video: „Gefühl Angst“.

Wut, Ärger, Aggression

Zum Beispiel:

  • Ich ärgere mich sehr oft über Personen
    in meiner Umgebung.
  • Ich möchte oft schreien und fluchen
    und weiß nicht genau warum.
  • Ich tue mir selber weh.
    Zum Beispiel:
    Ritzen oder schneiden, Haare ausreißen
    oder mich selbst schlagen.

Unten sehen Sie den Link zum Video: „Gefühl Wut“.

Traurigkeit

  • Ich denke, die anderen verstehen mich nicht
    und niemand kann mir helfen.
    Ich fühle mich ganz allein.
  • Ich fühle mich oft schwer und ohne Hoffnung.

Alles fällt mir schwer.
Schon das Aufstehen in der Früh fühlt sich zu schwer an.
Auch andere Dinge kann ich nicht erledigen.

Unten sehen Sie den Link zum Video: „Gefühl Traurigkeit“.

Schuld-Gefühle und Scham-Gefühle

  • Ich glaube manchmal,
    dass ich selbst schuld daran bin
    dass ich schlimme Erlebnisse durchgemacht habe.
  • Ich fürchte mich vor den Blicken der anderen Leute.
    Ich glaube manchmal,
    dass die anderen schlecht über mich denken.
  • Ich glaube manchmal,
    dass ich weniger wert bin als die anderen.
  • Ich schäme mich manchmal.
    Dann fällt es mir schwer,
    anderen in die Augen zu schauen.
    Ich möchte mich am liebsten verstecken.
  • Ich habe oft Angst,
    dass Andere mich auslachen.
  • Ich glaube manchmal,
    dass alle anderen schöner, besser
    oder gescheiter sind als ich.

Unten sehen Sie den Link zum Video: „Gefühl Scham“.

Hier sind Beispiele für Trauma-Folgen bei Gedanken

Ich denke plötzlich anders über andere Menschen:
Zum Beispiel:

  • Ich streite mit einer Betreuerin.
    Nach dem Streit denke ich mir:
    Alle Betreuerinnen sind gemein.
    Es gibt niemanden, der gerecht zu mir ist.
    Ich sehe gar nicht,
    dass es auch nette Betreuerinnen* und Betreuer*gibt.
     

Ich denke plötzlich anders über mich selbst:
Zum Beispiel:

  • Ich bin hilflos und verletzlich.
    Ich kann gar nichts alleine machen.
    Ich sehe meine Stärken und meine Kräfte nicht mehr.
  • Ich bin schlechter als alle anderen Menschen.
    Ich habe mein Selbst-Bewusstsein verloren.
  • Ich bin immer schlecht behandelt worden.
    Das ist ganz normal für mich.

 

Ich denke plötzlich anders über die Welt:
Zum Beispiel:

  • Die Welt ist gefährlich.
    Ich fühle mich nirgends sicher.
  • Die Welt ist gegen mich.
    Mir passieren immer nur die schlechten Dinge.

Hier sind Beispiele für Trauma-Folgen beim Verhalten

Zum Beispiel:

  • Ich rege mich oft sehr auf.
    Und verliere die Kontrolle.
    Manchmal schreie ich dann nur mehr herum.
    Oder ich muss plötzlich laut loslachen.
  • Ich bin gegen mich selbst aggressiv.
    Oder ich bin gegen andere Menschen aggressiv.
    Ich mache meine Möbel kaputt.
    Ich schlage meinen Kopf gegen die Wand.
    Ich schneide mich.
    Ich werde wegen jeder Kleinigkeit sehr wütend.
  • Ich vernachlässige mich.
    Zum Beispiel:
    Ich mag mich nicht mehr duschen.
    Oder ich ziehe kein firsches Gewalnd an.
  • Ich trinke zu viel Alkohol
  • Ich nehme Drogen.
  • Ich esse viel zu viel.
    Oder ich esse viel zu wenig.
    Manchmal breche ich nach dem Essen
    alles wieder raus.
    Dazu sagt man Ess-Störungen.
  • Der Alltag wird sehr schwierig.
    Plötzlich funktionieren Dinge nicht mehr,
    die vorher kein Problem waren.

Hier sind Beispiele für Trauma-Folgen im Körper

Zum Beispiel:

  • Ich habe sehr oft Kopf-Schmerzen.
  • Ich glaube ich stehe neben mir.
    Und schaue mir zu.
    Ich bin gar nicht mehr in meinem Körper.
  • Ich habe oft Herz-Rasen und wildes Herz-Klopfen.
    Meine Brust fühlt sich eng an.
    Als würde ein Stein darauf liegen.
    Dann habe ich Angst, dass ich sterbe.
    Dazu sagen wir auch Panik-Attacken.